3D-Druck in der Anwendung

Mit neuen Verfahren Grenzen überwinden

Beim 3D-Druck, auch additive Verfahren genannt, wird Material Schicht für Schicht aufgetragen. So entstehen dreidimensionale Gegenstände. Additive Fertigung zeigt Stärken, wo konventionelle Fertigung an Grenzen stößt. Die Technologie setzt an Stellen an, wo Konstruktion, Design und Fertigung neu durchdacht werden müssen, um Lösungen zu finden. Sie gestattet höchst komplexe Strukturen, die gleichzeitig extrem leicht und stabil sein können. Additive Verfahren haben sich in den letzten Jahren stetig weiterentwickelt. Ihre Wirtschaftlichkeit nimmt stetig zu. Der 3D-Druck gewinnt damit immer breitere Anwendungsfelder und erlangt zunehmende Bedeutung bei der industriell-seriellen Fertigung sowie dem Herstellen personalisierter Produkte.

Mit dem Netzwerk enficos besteht bereits seit zehn Jahren ein überregionaler Zusammenschluss von Unternehmen, Forschungseinrichtungen und weiteren Netzwerken in Mitteldeutschland, der das Thema voran bringt.

Enficos entwickelt gegenwärtig Ideen für Anwenderzentren mit unterschiedlichen thematischen Schwerpunkten (Leipzig, Halle, Merseburg). Dafür werden zurzeit Bedarfe von Firmen in der Region mit Hilfe eines Fragebogens ermittelt (Fertigungsmethoden, Anwendungsfelder, Weiterbildungen, Arbeitskräfte, Produkte). In einer weiteren Förderphase sollen Anwenderzentren mit unterschiedlichen Schwerpunkten als permanente Kompetenzzentren und Netzwerkstellen aufgebaut werden.

Der 3D-Druck gilt als eine maßgebliche industrielle Fertigungsmethode der Zukunft. Immer neue Materialien sowie Produktionsmöglichkeiten werden erforscht. Die Produktionskosten einzelner Objekte sinken. Dadurch werden auch stetig neue Anwendungsfelder erschlossen. Hier könnte für die Region ein vollkommen neuer Wirtschaftszweig entstehen, der eigene Innovationskraft entfaltet. Von Rohstoffproduzenten, über Druckerfarmen als Dienstleistungsanbieter, Bauteilproduzenten, bis hin zu Forschungs- und Entwicklungseinrichtungen ist eine Vielzahl neuer Geschäftsansiedlungen und -modellen denkbar. Die Stadt Merseburg und der Saalekreis können mittels Anwenderzentren des enficos-Netzwerkes eine Vorreiterrolle beim wirtschaftlichen Nutzbarmachen des 3D-Drucks in Mitteldeutschland übernehmen.

Mitmachen hilft! Um Bedarfe in den Firmen der Region zu ermitteln und die Ideen für die Anwenderzentren auf eine breite Basis zu stellen, sollte der Fragebogen des 3D-Druck Netzwerkes von möglichst vielen Unternehmen beantwortet werden. So kann das Netzwerk gleichzeitig über neue Partner und interessierte Unternehmen weiter wachsen.